Wie schließen wir den Climate Innovation Gap?

Philip Reuchlin, Head of Climate bei der Innovationsberatung Pioneers in Wien, fordert offene Innovations-Ökosysteme im Kampf gegen die Erderwärmung.

Philip Reuchlin
Philip Reuchlin

So ganz genau weiß eigentlich niemand, wie wir bis 2050 Wirtschaft und Gesellschaft auf Netto-Null-Treibhausgase umstellen sollen. Es klafft eine enorme Lücke zwischen normativer Zielsetzung und realistischer Prognose. Vor dem Hintergrund wäre es leichtsinnig, wenn Unternehmen Klimaschutz als ein Reportingthema unter vielen sehen und nur die derzeit günstigsten Quick-wins umsetzen. Vielmehr sind sie gefordert, bestehende Niedrig-Emissionstechnologien schneller einzusetzen, auch wenn das mit erhöhten Kosten verbunden ist. 

Das ist aber nur ein Teil der Übung: Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die Emissionen in ihrer Wertschöpfungskette unter Kontrolle zu bekommen, da Sektoren wie Stahl, Zement und Chemie, aber auch Landwirtschaft und Transport, aktuell nur sehr schwer zu dekarboniseren sind. Um hier auf Netto-Null zu kommen, wird es notwendig sein, Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen. 

Konkret heißt das, dass Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups in einem offenen Innovations-Ökosystem neue Technologien zur Marktreife bringen und kollaborative, langfristige Partnerschaften eingehen müssen, um den Climate Innovation Gap zu schließen. 

 

Bild: Pioneers