Erstmals eigenes Trinkwasser in Kikinda

Raffinierte Technik stellt aus kontaminiertem Grundwasser Trinkwasser her.

Serbien Die 67.000 Einwohner der Stadt Kikinda in der Region Vojvodina im Norden Serbiens können erstmals bedenkenlos Leitungswasser trinken. Durch eine Kombination von mechanischen, chemischen und biologischen Prozessen wird das schadstoffbelastete Grundwasser – eine geologische Besonderheit der Region – in der neuen Wasseraufbereitungsanlage gereinigt. Diese stellt täglich 13.000 m³ Wasser bereit. Prozessdesign, Maschinentechnik und Steuerung stammen von UNIHA aus Linz. Der Wasseraufbereitungsspezialist setzte das Projekt im Auftrag der städtischen Wasserwerke unter der Ägide und zusammen mit lokalen Firmen um. Die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert das 11,5 Mio. Euro-Projekt zur Hälfte.

Foto: UNIHA

Moderne Gesundheitsservices in Mongolei und Ukraine

Mongolei Im Auftrag des mongolischen Gesundheitsministeriums und mit Finanzierung der Asiatischen Entwicklungsbank hat der österreichische Gesundheitsdienstleister Vamed schon mehrere Krankenhausstationen in der dicht besiedelten Hauptstadt Ulaanbaatar modernisiert. Seit Juni 2023 ist Vamed damit beauftragt, ein neues medizinisches Notfallsystem einzurichten und umzusetzen. Das ambitionierte Projekt beinhaltet den Ausbau der Kapazitäten, die Integration telemedizinischer Dienste und die Aufwertung des lokalen Notfalldienstes zu einem nationalen Notfallversorgungszentrum bis zum Jahr 2025. 

Mongolei: Neues medizinisches Notfallsystem
Ukraine: Weiterentwicklung des eHealth-Systems

Ukraine Das ukrainische Gesundheitsministerium investiert mit Unterstützung der Weltbank in die Weiterentwicklung seines eHealth-Systems. Hauptziele sind der Ausbau der Kapazitäten, die Erhöhung der Systemleistung, die Implementierung eines speziell für das Gesundheitswesen entwickelten Kommunikationsstandards und die Verbesserung der Datenaustauschfunktionen, um Echtzeitinteraktionen zwischen Gesundheitsdiensten zu erleichtern. Die Umsetzung des Vorhabens liegt in den Händen eines Konsortiums unter der Leitung des österreichischen Dataslab. 

Fotos: ADB, Pixabay

Kriegsfolgen und Klimawandel fordern Planungen in Ukraine und Turkmenistan

Mykolajiw
Wasserver- und Abwasserentsorgung in Mykolajiw in der Südukraine

Ukraine 2014 startete die 500.000-Einwohner-Stadt Mykolajiw in der Südukraine mit der Sanierung ihrer Wasserver- und Abwasserentsorgung dank eines Darlehens der Europäischen Investitionsbank. Posch und Partner Consulting Engineers in Innsbruck übernahmen die Planung und Bauüberwachung. Durch den Krieg erlitt die Infrastruktur der Stadt schwere Schäden, auch die Wasserfassung am Dnipro-Fluss, eine Pumpstation und die 70 km lange Transportleitung. Mit einem Aufbauprogramm für städtische Infrastruktur in der Ukraine springt die EIB wieder ein. Posch und Partner sind seit Juni 2023 neuerlich engagiert. 

Turkmenistan Das zentralasiatische Land leidet durch den Klimawandel und wasserwirtschaftliche Maßnahmen der Nachbarstaaten zunehmend an Wassermangel. Mit einer Finanzierung aus dem Green Climate Fund beauftragte die UNDP im Juli 2023 in Absprache mit der Regierung die HYDROPHIL Gmbh in Wien, Vorarbeiten für Anpassungsmaßnahmen zu leisten. HYDROPHIL wird ein Tool zur Risikobewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserversorgung und Landwirtschaft entwickeln, in der Hauptstadt Aschgabat und in der Provinz Dashoguz anwenden und einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.

Fotos: Posch und Partner, Alexander Farnsworth_20180411
Turkmenistan: Die Dürre macht Mensch und Tier zu schaffen.

Kleinunternehmen exportfit machen

Jamaika: Hilfe für den Einstieg in internationale Lieferketten

Jamaika Die staatliche Jamaica Business Development Corporation unterstützt gemeinsam mit der Karibischen Entwicklungsbank lokale Kleinunternehmen bei der Integration in internationale Lieferketten. Mithilfe eines Cluster Facilitator sollen Hersteller von Food- und Non-Food-Artikeln zukünftig Schulungen und Unterstützung bei Zertifizierungen, Markenbildung, Markenschutz, Verpackung, Projektmanagement und mehr erhalten. Der österreichische Berater Maximilian Födinger wird bis Ende 2023 ein umfassendes Konzept zur Organisationsstruktur, Finanzierung und den nötigen Dienstleistungen des Clusters erstellen.

Zentralasien In Tadschikistan, Kirgisistan, Usbekistan und Kasachstan steht der traditionelle Agrarsektor vor vielen Hürden. Ein Konsortium von Austrian Agricultural Cluster, Quality Austria und lokalen Organisationen hat im Juni unter der Führung von Hilfswerk International ein auf Exportförderung gerichtetes Beratungsprojekt abgeschlossen, das mit Finanzierung von EU und Austrian Development Agency seit 2008 läuft. In der letzten Phase 5 wurden 40 Beratungsstellen und KMU-Verbände rund um Vermarktungs-standards, Lebensmittelsicherheit, Ursprungsbezeichnungen und Cluster-entwicklung gestärkt. 

 

Fotos: Wood Land Roots Natural Drinks, Candy V
Wettbewerbsfähige Produkte aus Zentralasien

Mit Austro-Expertise nachhaltigen Bergtourismus fördern 

Pakistan
Tourismusentwicklung in Pakistan

Pakistan Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa ist dank ihrer Natur- und Kulturschätze schon heute ein beliebtes Urlaubsziel in Pakistan. 2019 stellte die Weltbank 70 Mio. Euro bereit, um mit weitreichenden Maßnahmen inkl. Infrastrukturausbau eine nachhaltige Tourismusentwicklung in der Region an der Grenze zu Afghanistan einzuleiten. Das Kärntner Tourismusberatungsunternehmen Kohl & Partner übernahm dabei die Aufgabe, mit einem lokalen Unternehmen einen Tourismusplan zu erstellen. Das Team ermittelte 24 touristische Ziele in acht Regionen und präsentierte Investitionspläne für deren Ausbau und Management.

Georgien 2019 schnürten die EU, Österreich und Schweden das 7,8 Mio. Euro-Paket namens GRETA (GReenEconomyTourismAgriculture), um bis 2023 nachhaltigen Bergtourismus und organische Landwirtschaft in der Kaukasusrepublik zu fördern. Die Wiener Consultancy PKF Hospitality Group übernahm es dabei, sich gemeinsam mit der Van der Bellen International LLC für die Errichtung lokaler Tourismusorganisationen einzusetzen, die die Erhaltung von Natur und Kultur absichern und verträgliche Formen des Tourismus promoten sollen. In der Bergregion Swanetien wurden diese Bemühungen erfolgreich abgeschlossen.

Fotos: Wikimedia_Skazimr, PKF

 

Georgien
Nachhaltiger Tourismus für die georgische Bergregion Swanetien

Expertise für die Ortung von Energiesparpotenzialen

Ägypten Steigende Energiepreise zwingen heute auch im sonnen- und gasreichen Ägypten zum Energiesparen. Im Auftrag der deutschen Entwicklungsagentur GIZ setzt die Umweltberatung Allplan GmbH seit 2021 ein Beratungsprojekt für die Chemieindustrie des Landes um, das kurz vor dem Abschluss steht. Die Experten aus Wien schulten Vertreter von 50 Chemieindustriebetrieben zu Energie- und Energieeffizienzthemen, führten Audits an den Standorten durch und arbeiteten, nach detaillierten Messungen an zwanzig Standorten, Machbarkeitsstudien für die aussichtsreichsten Optimierungsmaßnahmen aus.

Westafrika Der wachsende Wohnbedarf in der Region bietet die Chance, durch die Einführung neuer Kühltechniken und die Verwendung lokaler Baumaterialien zukünftig kostengünstig und energieeffizient zu bauen. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt ABC21 zu Energieeffizienz im Wohnbau soll mittels Case Studies zu Bioklimatismus und passiver Kühlung die nötigen Erkenntnisse liefern. Neben Forschungs-, Regierungs- und Beratungseinrichtungen aus Südeuropa und Afrika ist die e7 Energie Markt Analyse GmBH in Wien als Koordinator und Know-how-Bringer am Projekt beteiligt.

Fotos: Allplan, E7
© corporAID Magazine 2023 und 2024

Finden Sie hier unsere Kurzmeldungen über internationale Consulting Projekte österreichischer Unternehmen in Entwicklungsländern aus den Jahren 20222021, 2020, 2019