Erfolgslauf

Navalayo Osembo, Mitgründerin der Laufschuhmarke Enda, über „Made in Kenya“ und aktuelle Herausforderungen.

Navalayo Osembo
Navalayo Osembo, Mitgründerin Enda
Was inspirierte Sie dazu, die Laufschuhmarke Enda in Kenia zu gründen?

Osembo: Die Idee wurde durch die Tatsache inspiriert, dass Kenia im internationalen Laufsport zwar sehr erfolgreich ist, dies wirtschaftlich aber kaum nutzt. Ich habe mir Deutschland angesehen: Das Land hat einen hervorragenden Ruf in den Ingenieurswissenschaften und in der Mechanik, so dass deutsche Produkte stets mit hoher Qualität assoziiert werden und Deutschland dadurch wirtschaftliche Vorteile hat. Mein Ziel war es, Kenias Ruf als Läufernation ökonomisch zu nutzen. Daher haben wir mit der Produktion von Laufschuhen in Kenia begonnen.

Was macht Enda Schuhe einzigartig?

Osembo: Unsere Laufschuhe fördern eine effiziente Lauftechnik, den Mittelfußlauf, und reduzieren das Verletzungsrisiko. Zudem kann man durch unser Design viel über Kenia erfahren. Zum Beispiel wurde unser erster Schuh nach der Stadt Iten benannt, die viele Weltmeister hervorgebracht hat. Wir verwenden symbolträchtige Farben und drucken das Wort „Harambee“, was so viel wie „Zusammenhalten“ bedeutet, auf unsere Sohlen. Wir sind aber mehr als eine Marke: Wir fördern eine lokale Lieferkette, so dass viele Menschen in Kenia profitieren. 

Was sind Ihre größten Herausforderungen?

Osembo: Wir befinden uns in einer Wachstums-phase, die fast so ist, als würden wir ein neues Unternehmen gründen. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Systeme und Prozesse das Wachstum unterstützen. Finanziell sind wir auch gefordert: Andere Schuhhersteller produzieren in Asien und versenden direkt in ihre Märkte. Bei uns hingegen kommen manche Materialien wie die Sohlen aus Asien, während die Schuhe in Afrika produziert und in die USA und nach Europa verschickt werden. Das kostet Zeit und Geld.

Was wollen Sie noch erreichen? 

Osembo: Wir wollen, dass kenianische Athleten Enda tragen, wenn sie beim Berlin- oder New York-Marathon in der Spitzengruppe laufen. Und dass Menschen in Afrika, Europa und den USA die Marke kennen und wissen, woher sie stammt. Wir hoffen auch, dass unser Unternehmen sein volles Potenzial entfaltet. Das würde nicht nur uns selbst, sondern auch Kenia und vielen Menschen zugutekommen. 

Vielen Dank für das Gespräch! 

 

Die Website von Enda finden Sie hier: Enda Sportswear

 

Foto: Enda