24.04.2020 Im Jahr 2018 entfielen 94 Prozent der weltweit 405.000 Malariatoten auf Afrika, darunter zwei Drittel Kinder unter fünf Jahren. Für 2020 befürchtet die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass im schlimmsten Fall knapp 770.000 Menschen in Afrika an Malaria sterben werden – das wäre der höchste Wert seit 20 Jahren. Diese Prognose führt die WHO auf die fehlende Verteilung von Moskitonetzen sowie einen deutlichen Einschnitt im Zugang zu Medizin zurück, jeweils bedingt durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Die WHO fordert daher die Öffnung von Flughäfen und weiteren Versorgungswegen für Moskitonetze und Medikamente.

„Wir müssen garantieren, dass die Malaria-Maßnahmen in Afrika nicht durch die Maßnahmen gegen das Coronavirus ersetzt, sondern vielmehr an die Notwendigkeit des Social Distancing angepasst werden“, betont die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, und verweist in diesem Zusammenhang auf die Ausrüstung des medizinischen Personals mit Schutzkleidung. Langfristig gilt die Hoffnung der WHO auch beim Kampf gegen Malaria der Impfforschung: Denn während die Welt fieberhaft auf einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 wartet, läuft seit einem Jahr ein Pilotprogramm für eine Impfung gegen Malaria in Malawi, Ghana und Kenia.

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