Die aktuelle Zahl

Bittersüße Sucht

Der globale Appetit auf Süßes steigt derzeit vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Millionen Tonnen Zucker
Millionen Tonnen Zucker wurden 2022/23 aus Rohr & Rübe gewonnen.

Mit Punsch, Vanillekipferl oder Lebkuchen erreicht der Zuckerkonsum vieler Menschen in der Weihnachtszeit neue Höhen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine tägliche Zuckerdosis von unter 25 Gramm (ungefähr sechs Teelöffel), doch hierzulande dürfte diese Grenze auch im restlichen Jahr oft überschritten werden: In Österreich liegt der durchschnittliche Konsum bei mehr als dem Dreifachen der empfohlenen Menge. Ein Entkommen ist möglich, aber schwierig: Zucker versteckt sich in unzähligen Produkten, von Ketchup über Fertigpizza bis zum Salatdressing.

 
Wer täglich gern zu Süßem greift, kann auf beträchtliche Zuckermengen pro Jahr kommen.
Wer täglich gern zu Süßem greift, kann auf beträchtliche Zuckermengen pro Jahr kommen.

Weltweit erzeugen rund 110 Länder den süßen Rohstoff, mit Brasilien und Indien als größte Produzenten. Das globale Zuckerangebot stammt zu 80 Prozent aus Zuckerrohr, der Rest aus der Zuckerrübe.

Aktuell wird die beliebte Zutat  zu den höchsten Preisen seit 2011 gehandelt. Dies lässt sich auf schlechte Ernten in wichtigen Anbaugebieten in Indien und Thailand zurückführen, aber auch auf die vermehrte Umwandlung von Zuckerpflanzen zu Kraftstoffen. Nicht zuletzt steigt der globale Appetit auf Süßes, und das vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern, von Guatemala bis Indien. Ebendort nehmen auch die bitteren Seiten des Zuckers zu: Übergewicht und Diabetes.