Weltweit widmen sich rund 102 Millionen Bienenvölker einer wichtigen Aufgabe: Als Pflanzenbestäuber sind sie wahre Helden der Landwirtschaft. Überdies liefern sie reichlich Honig: 2021 betrug die globale Honigproduktion laut Welternährungsorganisation FAO 1,8 Mio. Tonnen und damit doppelt so viel wie in den 1960er Jahren.
In Österreich liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 1,1 Kilo im Jahr. Mit heimischen Bienen lässt sich unser Honigappetit nicht stillen. Schon bisher stammt mehr als die Hälfte des bei uns konsumierten Honigs aus dem Ausland, und heuer dürfte der feuchte Frühling besonders niedrige Honigernten nach sich ziehen. Die EU importiert ihrerseits etwa 40 Prozent des Bedarfs aus Drittländern. Das schmeckt nicht jedem: Zum einen liegen die Importpreise häufig unter dem, was europäische Imker verlangen. Zum anderen hat eine neue Studie Bedenken zur Qualität aufgeworfen:Importhonig dürfte mitunter Zuckersirup enthalten.
Zudem ist die Herkunft oft nicht eindeutig. Die Kennzeichnung auf Honiggläsern beschränkt sich nicht selten auf den Hinweis „Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ und hat somit keinerlei Aussagekraft. Eine neue EU-Honigrichtlinie soll aber schon bald für mehr Transparenz in der Honigbranche sorgen.
