Kaum wo kann man Goldschmuck günstiger kaufen als in den Souks von Dubai. Das Emirat dürfte allerdings auch Hauptziel für illegal abgebautes Gold aus Afrika sein, wie eine kürzlich veröffentlichte Reuters-Analyse zeigt, welche die Goldimporte der Vereinigten Arabischen Emirate mit den Exporten aus Afrika verglich.
Demnach meldeten die Vereinigten Arabischen Emirate 2016 Einfuhren aus 46 afrikanischen Ländern im Wert von 15,1 Mrd. Dollar und waren damit größter Importeur für afrikanisches Gold – noch vor China und der Schweiz. Die offiziellen Exportdaten passen allerdings nicht dazu: 25 afrikanische Länder haben keine Daten preisgegeben, sollen aber Gold im Wert von 7,4 Mrd. Dollar in die Vereinigten Arabischen Emirate exportiert haben.
Länder wie Ghana, Mali oder Ruanda deklarierten deutlich geringere Ausfuhren, und aus Niger, Kamerun oder Benin wurde offiziell kaum Gold geliefert. Von Schmuggel in großem Stil ist auszugehen. Und das ist problematisch: Für illegales Gold werden nämlich keine Steuern gezahlt, zudem ist das Edelmetall wohl unter besonders umwelt- und gesundheitsschädigenden Bedin- gungen geschürft worden.