In Sachen Toilettenhygiene spielen Chinesen in der gleichen Liga wie Venezolaner: Sie kommen im Schnitt mit etwa 50 Klorollen pro Person und Jahr aus. Andernorts wird für das Gefühl von Sauberkeit etwas mehr Papier ins Rollen gebracht, wie das britische Unternehmen QS Supplies ermittelte: Demnach liegt der Jahresverbrauch in Chile bei 60 Rollen pro Popo, in Japan bei 91, in Deutschland bei 134 und in den USA sogar bei 141.
In vielen Teilen der Welt braucht es aber deutlich weniger, weil auch Wasser, ein waschbarer Stoff oder die Sportzeitung ihren Dienst tun. So liegt der jährliche Klorollenkonsum in Kolumbien bei 20, in Nigeria bei nur einem Stück pro Person.
WC-Papierhersteller wie Delta Paper Mill aus Ghana rechnen allerdings damit, dass sich die Klorolle stärker verbreiten wird – so dürfte die Hygienedebatte rund um Corona die Nachfrage in einigen afrikanischen Märkten geboostert haben.
Leider hat der Trend zum sanften Einwegpapier einen Schönheitsfehler: Je mehr vom Komfortblatt eingesetzt wird, desto mehr Bäumen geht‘s an den Kragen: Allein für Chinas Bedarf braucht es jährlich rund 47 Mio. Bäume. Vielleicht wäre es an der Zeit, neues Reinigungsmaterial zu (er)finden – und klassisches WC-Papier hinter uns zu lassen.
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