Die aktuelle Zahl

Pakt vor vielen Zeugen

„Ja, ich will“ sagen Hochzeitspaare meist vor vielen Menschen. In Österreich feiern im Schnitt 90 Gäste mit, in Indien sogar 525. Aufgrund von Covid-19 fallen viele Hochzeiten heuer (kleiner) aus.

GÄSTE: Indische Hochzeiten sind meist groß und kostspielig

Auf Hochzeiten fließen oft Tränen – heuer müssen emotionale Ausbrüche jedoch schon vor der Feier stattfinden. Aufgrund des Wedding Crashers SARS-CoV-19 mussten weltweit Millionen Hochzeiten abgesagt oder verschoben werden. Das trifft nicht nur die Heiratswilligen, sondern auch eine globale Branche von Dienstleistern, die in Prä-Pandemiezeiten Umsätze von schätzungsweise 300 Mrd. Dollar im Jahr erwirtschaftet hat.

Heiraten kann bekanntlich sehr kostspielig sein – vor allem wenn mehrere hundert Gäste wie in Indien, in Nigeria oder im Iran zu verköstigen sind.

Geheiratet wird aber auch 2020: schlichter, intimer – und mit Kameras statt Gästen. In Indien, mit rund zwölf Millionen Hochzeiten und circa 70 Mrd. Dollar Umsatz pro Jahr das Schwergewicht im Festgeschäft, werden immer mehr Vermählungen online gestreamt und die fernen Gäste mit Essenslieferungen bei Laune gehalten. In Rio de Janeiro können Paare auf Parkplätzen heiraten – maskiert und ohne auszusteigen.

Ob alle verschobenen Hochzeiten wirklich nachgeholt werden, bleibt abzuwarten. Denn bei zahlreichen bereits Verheirateten dürfte der monatelange Lockdown den starken Wunsch nach Trennung geweckt haben, wie aus China, Japan oder der Türkei berichtet wird. 2020 scheint eher das Jahr der Scheidungsanwälte zu werden – und nicht das der Hochzeitsplaner.

Quelle: Global Wedding Report 2019, hochzeits-location.info, u.a.