Säuglingsnahrung im Koffer? Bei chinesischen Touristen ist das ein gängiges Mitbringsel von Europareisen. Und gilt sogar als Schmuggelware: Kürzlich wurde in Australien ein „Baby-formula crime ring“ ausgehoben, der gestohlene Babynahrung in großen Mengen nach China verschiffte. Ebendort wollen viele Eltern ihren Nachwuchs nämlich nur mit Babymilch westlicher Herkunft aufziehen, seitdem vor zehn Jahren ein Skandal um gepanschtes Milchpulver aufflog. Für vertrauenswürdige Marken greift man in China lieber tiefer in die Tasche.
Auch sonst ist die Aufzucht der nächsten Generation kostenintensiv: Babyprodukte sind ein riesiger Markt, der laut Statista von heute 74 Mrd. Dollar bis 2026 auf 109 Mrd. Dollar anwachsen wird.
Ein wichtiger Treiber dürften aufstrebende Länder in Asien und in Afrika sein, wo nicht nur die meisten Kinder geboren werden, sondern sich auch erst elterliche Vorlieben für Einwegwindeln, Pflegeprodukte und Co entwickeln.
Bei Windeln ist dieser Trend allerdings heikel: Ein Kind benötigt bis zu 6.000 Stück und produziert somit Berge von Müll. Ein bekannter Windelhersteller testet bereits das Recycling von Windeln – und verwandelt Babys Bestes in Katzenstreu und Kindertische.
