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Schiffe haben im Schnitt eine wirtschaftliche Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die letzte Fahrt endet oft an einem Strand in Asien.

744 Schiffe wurden 2018 abgewrackt - die meisten in Asien.
Schiffe wurden 2018 abgewrackt – die meisten in Asien.

Schiffchen versenken ist ein Klassiker unter den Kinderspielen. Schiffe in ärmsten Ländern verschrotten ist ebenso klassisch geworden: 70 Prozent aller ausgedienten Frachter, Tanker und Co werden heute auf Stränden wie Alang in Indien, Chittagong in Bangladesch oder Gadani in Pakistan abgewrackt. Selbst die Umweltorganisation Greenpeace ließ zu, dass ihr ehemaliges Einsatzschiff Rainbow Warrior II auf einem südasiatischen Strand verschrottet wurde. Das Problem an der billigen Methode, die sich „Beaching“ nennt: Die Schiffe werden meist ohne Rücksicht auf Umweltauflagen und Arbeitsschutzmaßnahmen auseinandergenommen. Und so hat Beaching doch seinen Preis: Umwelt und Mensch kommen in direkten Kontakt mit Chemikalien, Ölprodukten oder Asbest.

Schiffen haben im Schnitt eine wirtschaftliche Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die letzte Fahrt endet oft an einem Strand in Asien.
Schiffen haben im Schnitt eine wirtschaftliche Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren. Die letzte Fahrt endet oft an einem Strand in Asien.

Eine am 1. Jänner 2019 in Kraft getretene EU-Verordnung zum Schiffsrecycling verlangt nun, dass Schiffe unter EU-Flagge nur in speziell zugelassenen Werften abgewrackt werden. Doch wie die NGO Shipbreaking Platform herausgefunden hat, umgehen einige Eigentümer die neuen Vorschriften: Vor der letzten Fahrt ihrer Schiffe nach Asien wird die europäische Flagge einfach gegen eine nicht-europäische ausgetauscht.