Der Krieg in der Ukraine erschüttert weltweit die Wertschöpfungsketten. So leidet etwa die Landwirtschaft von Marokko bis Mexiko unter dem Fehlen von Kalium oder Ammoniak, welche die Grundstoffe für Düngemittel bilden. Besonders deutlich wird das Problem in Brasilien, dessen Exportgeschäft von Soja, Mais und Kaffee geprägt ist. 2021 hat Brasiliens Agrarindustrie Düngemittel im Wert von 3,5 Mrd. US-Dollar aus Russland importiert – nun hat das russische Handelsministerium aufgrund logistischer Probleme den Stopp jeglicher Düngemittelexporte empfohlen. „Brasilien ernährt ein Zehntel der Weltbevölkerung“, sagt Klaus Hofstadler, WKÖ-Wirtschaftsdelegierter in São Paulo. „Es wird kurzfristig unmöglich sein, die geplanten Produktionsmengen zu halten. Die Nahrungsmittelpreise gehen daher bereits signifikant nach oben – im Export sowie in den brasilianischen Supermärkten“, so Hofstadler. Brasiliens Agrarministerin Tereza Cristina ist bereits nach Kanada gereist, um neue Kunstdünger-Quellen zu erschließen.
Gerissene Ketten
Agrarriese Brasilien, dessen Exportgeschäft von Soja, Mais und Kaffee geprägt ist, spürt die Folgen des Kriegs in der Ukraine.