Die Coronakrise als positiven Weckruf in Sachen Entschleunigung einzustufen, wie es hierzulande bisweilen zu vernehmen war, ist angesichts der globalen Verwüstungen ziemlich egoistisch. Dennoch lässt sich Hoffnung aus vereinzelten Entwicklungen schöpfen. So haben nicht nur in Industrieländern Videokonferenzen das Arbeitsleben revolutioniert, auch in vielen Entwicklungsländern konnten in kurzer Zeit enorme Digitalisierungsfortschritte, etwa in der Gesundheitsversorgung, Verwaltung und im Handel, verzeichnet werden. Hunderttausende Togolesen erhalten zurzeit erstmalig Finanzhilfen vom Staat – als Geldtransfer direkt auf ihr Handy. Vielerorts dürfte darüber hinaus verstärkt in das Gesundheitssystem und in die lokale Produktion investiert werden sowie der Anteil der krisenfesten erneuerbaren Energie an der Stromerzeugung zunehmen. Einen wesentlichen Beitrag bei den Wiederaufbau-Bemühungen werden Unternehmen leisten – sowohl lokale als auch internationale. Hier warten auch viele Chancen für Europa und Österreich.
Kommentar
Wiederaufbau
Frederik Schäfer, corporAID
Ausgabe 87 – Sommer 2020