Kommentar

Mehr Afrika wagen

Frederik Schäfer, corporAID

Ausgabe 100 – Herbst 2023

Frederik Schäfer, corporAID Team
Frederik Schäfer, corporAID

Brennende französische Flaggen in den Straßen Niameys und anderswo in West- und Zentralafrika gehören fast schon zur Tagesordnung. Auch wenn das Vermächtnis von „Françafrique“ nicht von der Hand zu weisen ist, wäre es verkürzt, vorrangig Frankreich für die Unruhen verantwortlich zu machen. Betrachtet man benachbarte Länder wie die Elfenbeinküste oder den Senegal, so ist ein Staatsstreich dort eher nicht zu erwarten. Was macht diese Länder stabiler als Niger, Mali oder Burkina Faso? Das Pro-Kopf-Einkommen gibt erste Hinweise: Während die Bevölkerung im Niger durchschnittlich mit rund 500 Dollar im Jahr auskommen muss, haben die Ivorer knapp 2.500 Dollar zur Verfügung. Wirtschaftliche Entwicklung trägt wesentlich zu politischer Stabilität bei. Zugleich braucht es letztere, damit sich ein Land erfolgreich entwickeln kann. Klar ist: Eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika ist nicht nur aus geopolitischen Erwägungen, sondern auch, um die Energiewende endlich auf der globalen Ebene zu gestalten, unerlässlich.

Foto: Mihai M. Mitrea