Fünfzehn Jahre ist es her, dass in Kenia einfach alles gepasst hat: Das Bedürfnis der Bevölkerung nach einer neuen Bezahllösung war groß, es gab bereits eine findige Tech-Szene in Nairobi, die sich zusammengetan hat, und ein Staatssekretär drehte an den richtigen politischen Stellschrauben. Heraus kam das Mobile Money-Bezahlsystem M-Pesa, das Paradebeispiel einer marktschaffenden Innovation, die eine Vielzahl an gänzlich neuen Kunden erreicht – und der Vorreiter für eine ganze Disruptionslawine. So stößt man heute überall auf dem Kontinent auf innovative Start-ups, die das Leben der Menschen nachhaltig verbessern. Ein Beispiel unter vielen ist der Logistiker Paps im Senegal: DHL oder UPS liefern Pakete zu Paps. Das B2B-Start-up setzt wiederum auf selbst rekrutierte Motorradfahrer, die die Pakete an ihr Ziel bringen. Ein Gewinn für die Business-Kunden, die dadurch erstmals am Online-Bestellwesen teilhaben können, sowie für die Lieferanten, die zuvor im informellen Bereich arbeiteten und nun auf einen Schlag in die globalen Wertschöpfungsketten integriert werden.
Kommentar
Innovativ integriert
Frederik Schäfer, corporAID
Ausgabe 96 – Herbst 2022