Die hohen Temperaturen dieses Sommers freuten nicht nur Sonnenanbeter, sondern auch Kälteanbieter: Immer öfter wollen Menschen eine frische Brise auf Knopfdruck – und kaufen Klimageräte. Laut Internationaler Energieagentur IEA handelt es sich um einen beachtlichen globalen Trend: Die Zahl der Klimaanlagen soll sich von heute 1,6 Mrd. bis 2030 auf 3,0 Mrd. Geräte fast verdoppeln.
Vor allem in Entwicklungsregionen soll es kühler hergehen: Von den 2,8 Milliarden Menschen, die in den heißesten Klimazonen leben, verfügen heute nur acht Prozent über Klimageräte – in Japan und in den USA sind es 90 Prozent. Dank steigender Einkommen leisten sich aber auch immer mehr Inder, Chinesen und Mexikaner den kühlenden Luxus. Der neue Wohlstand trägt sogar zum Bedarf bei: Denn Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher erhöhen durch ihre Wärmeabgabe die Raumtemperatur.
Auch die Klimaanlagen selbst haben nicht zu vernachlässigende Nebenwirkungen: Schon jetzt fließt laut IEA ein Zehntel des weltweit verbrauchten Stroms in Klimageräte und Ventilatoren. Und dann geben die Geräte selbst auch noch Wärme ab und heizen so in ohnehin schon warmen Regionen das Mikroklima weiter auf. Ein Teufelskreis.
