Kommentar

Fleischverlust

Katharina Kainz, corporAID

Ausgabe 101 – Winter 2023/24

Katharina Kainz, corporAID

Die tiefgebräunte Banane wegschmeissen – kein Problem. Das Pesto mit dem Schimmel drauf? Schade, aber was soll‘s. Das vor drei Tage abgelaufene Hendl? Da meldet sich vielleicht doch das schlechte Gewissen. Es ist schließlich ein Tier, das im Abfall landet. Erst seit kurzem gibt es Zahlen dazu, wie viele Nutztiere sterben, ohne je auf unseren Tellern zu landen: Es sind rund 18 Milliarden Hühner, Truthähne, Schweine, Schafe, Ziegen und Kühe pro Jahr, wie niederländische Forscher berechnet haben. In neun von zehn Fällen handelt es sich um Hühner. Diese Verluste entsprechen mehr als 52 Mio. Tonnen Fleisch – immerhin ein Sechstel der globalen Fleischproduktion.

Nicht alles landet in Haushalten, Supermärkten oder Restaurants im Müll. In ärmeren Ländern entstehen die Verluste eher am Beginn der Lieferkette, sei es durch Krankheiten oder unsachgemäße Lagerung. So oder so: Dieses Ausmaß an Verschwendung ist ein Problem, das aus wirtschaftlichen, ökologischen und auch aus ethischen Gründen angegangen werden muss.

Foto: Mihai M. Mitrea