Kommentar

Im Kreis

Frederik Schäfer, corporAID

Ausgabe 84 – November | Dezember 2019

Frederik Schäfer, corporAID Team
Frederik Schäfer, corporAID

Viele Entwicklungsländer versinken im Müll. Zugleich kann jeder, der schon einmal auf der Elektroschrottdeponie in Accra oder rund um die Plastikberge Neu-Delhis die Verwertungsbemühungen der informellen Arbeiter beobachtet hat, bestätigen, dass in ärmeren Ländern Kreislaufwirtschaft nicht nur gepredigt, sondern in gewisser Weise tagtäglich praktiziert wird – weniger aus ökologischer Überzeugung als aus ökonomischer Notwendigkeit. Damit globalen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung tatsächlich mit formeller Wertschöpfung begegnet werden kann, müssen systemische Mängel behoben und nachhaltige Strukturen aufgebaut werden. Angesichts von Automatisierung und digitaler Disruption könnte Kreislaufwirtschaft dabei für Entwicklungsländer sogar zum einzigartigen Industrialisierungspfad werden. Wir sehen es bei uns in Europa: Ein erhöhtes Nachhaltigkeitsbewusstsein und neue Technologien machen es heute möglich, ehemals abstrakte Ideen in konkrete Projekte umzusetzen. Das nützt sowohl der Umwelt als auch den beteiligten Unternehmen.

Foto: Mihai M. Mitrea