Kommentar

Digi… what?

Sophie Langer-Hansel, corporAID

Ausgabe 78 – November | Dezember 2018

Sophie Langer-Hansel, corporAID
Sophie Langer-Hansel, corporAID

Digitalisierung ist in aller Munde. In Österreich führt sogar das für Wirtschaft zuständige Ministerium zuerst die Digitalisierung im Namen. Damit verbunden ist ein Bekenntnis zu den Chancen von Industrie 4.0. Auch für Afrikas wirtschaftliche Entwicklung versprechen sich Experten einen großen Push von digitalen Technologien. Dabei wird oft übersehen, dass Industrie 4.0 nicht nur auf 4.0, sondern zuerst einmal auf Industrie basiert. Und hier haben vor allem afrikanische Länder einen gewaltigen Nachholbedarf.

Ohne Zweifel können digitale Technologien die wirtschaftliche und in der Folge soziale Entwicklung ganz entscheidend beschleunigen, in manchen Sektoren wird sogar ein Leap Frogging möglich sein. Für ein breitenwirksames Wachstum braucht es aber vor allem eine industrielle Basis. Denn genausowenig wie eine Dienstleistungs-gesellschaft darauf aufbauen kann, dass wir uns gegenseitig die Haare schneiden, kann eine digitale Wirtschaft Wohlstand schaffen, indem die Menschen Informationen austauschen – ganz egal wie innovativ oder effizient das auch sein mag.

Foto: Mihai M. Mitrea