Aufgrund der lebenszeitverkürzenden Wirkung gilt Sitzen bekanntlich als das neue Rauchen. Im Stau steckende Autofahrer sind also doppelt benachteiligt: Sie versitzen Zeit, und senken damit auch noch ihre Lebenserwartung. Dieses Risiko ist in Mumbai, Bogotá oder Lima besonders groß. In den drei Städten muss aufgrund der hohen Verkehrsdichte für jede Strecke rund 60 Prozent Extrazeit eingeplant werden, so eine Analyse der niederländischen Navigationsfirma TomTom.
Das Staurisiko steigt in vielen Teilen der Welt: durch neu zugelassene Fahrzeuge (alljährlich werden fast 80 Millionen neue Autos verkauft) sowie durch boomende Warenlieferungen. Staus stehen somit für eine starke Wirtschaft. Doch neben der persönlichen Zeitvergeudung tragen sie auch zur Luftverschmutzung erheblich bei.
Viele Städte ergreifen daher Maßnahmen: In Jakarta dürfen Autos nur jeden zweiten Tag gefahren werden. Neu-Delhi verkündete, demnächst wichtige Straßen verkehrsfreundlich umzugestalten und Straßenparken zu verteuern. Auch eine City Maut, wie es sie in Singapur und London längst gibt, wird von New York bis Peking diskutiert. Diese macht zwar das Autofahren teurer – im Idealfall wirkt sie aber auch lebensverlängernd.