Asientag

Asientag 2023: Fokus auf Asien

Urbanisierung, Modernisierung der Industrie, Green Tech: Diese drei asiatischen Mega-Trends – und die Rolle, die österreichisches Know-how dabei spielen könnte – standen im Zentrum des Asientags, der am 5. Dezember 2023 in der Wirtschaftskammer Österreich stattfand.

„Dieser Tag soll von neuen Möglichkeiten, neuen Chancen und neuen Perspektiven in Asien – dem größten Wirtschaftsraum, einem der größten Verbrauchermärkte, einer der dynamischsten Regionen und dem Kontinent mit dem wahrscheinlich größten Potenzial für österreichische Unternehmen – handeln.“ Mit diesen Worten eröffnete Philipp Gady, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, den Asientag 2023, der am 05.12. Dezember in der Wirtschaftskammer Österreich stattfand. 

Gady führte weiter aus, dass Asien momentan starke Entwicklungen durchläuft, die einerseits viele Risiken für den Kontinent mit sich bringen, andererseits aber auch diverse Chancen für Österreich und Europa eröffnen: „Die Städte wachsen. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Asien lebt in Megacities. Diese Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Infrastruktur dar. Österreich kann dabei helfen, die Herausforderung zu meistern, indem es mit seiner Expertise in den Bereichen Mobility und Healthcare punktet. 

Wirtschaftsminister Martin Kocher teilte diese optimistische Perspektive und betonte in seiner Rede, dass der asiatische und pazifische Raum ein klarer Schwerpunkt der österreichischen Außenwirtschaftspolitik sei. Er verwies auf die beeindruckenden Wachstumsraten der Region im Vergleich zu anderen Teilen der Welt.  

Tom Rafferty, Regionaldirektor Asien beim Economist Intelligence Unit, verwies in seiner Keynote darauf, dass Asien aktuell die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums ausmache. Nutzbare Potenziale in den asiatischen Emerging Markets sind laut Rafferty vor allem in den Bereichen Urbanisierung und Green Tech zu finden. „Die Urbanisierung hat nach wie vor noch einen weiten Weg vor sich. Wie bei vielen Emerging Markets liegt die Urbanisierung in Asien derzeit bei unter 50 Prozent, in Industrieländern liegt dieser Wert bei 70 bis 80 Prozent.“ Bezüglich Green Tech führte Rafferty aus: „Die Entwicklung von Net-Zero-Zielen und Klimamaßnahmen hat in Asien stete Fortschritte gemacht. Dabei wird vor allem das europäische Know-how sehr geschätzt, und es werden sich in diesem Sektor aus der Sicht österreichischer Exporteure weiterhin viele Geschäftsmöglichkeiten ergeben.“ 

Im Anschluss gab die ehemalige indische Außenministerin Nirupama Rao Einblicke in die Wirtschaft des bevölkerungsreichsten Landes der Welt und betonte die Bedeutung der Beziehungen zu westlichen Volkswirtschaften für das Wachstum des Landes. 

Die Podiumsdiskussion zum Thema „South East Asia – The new growth centre of Asia?“ schloss den Vormittag ab. Die Teilnehmer, darunter Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ, Unternehmensberater Roland Hinterkörner sowie Ovotherm-CEO Franz Hofer diskutierten intensiv über die rasante Entwicklung der südostasiatischen Wirtschaft – und den Bedeutungszuwachs des dortigen Staatenbundes ASEAN. Hofer verortet in Südostasien „ein fantastisches Denken über österreichische Unternehmen, unsere Zuverlässigkeit, unsere guten Produkte.“ 

Autor: Maximilian Waldhof