Kommentar

Zu kritisch?

Frederik Schäfer, corporAID

Ausgabe 102 – Frühjahr 2024

Wir brauchen kontinuierliche Verbesserungen entlang der gesamten Mineralienlieferketten – statt die kritischen Rohstoffe mit undifferenzierter Kritik zu überziehen.

Frederik Schäfer, corporAID Team
Frederik Schäfer, corporAID

Im Zuge der Energiewende steigt die Nachfrage nach sogenannten kritischen Rohstoffen massiv an. Doch je mehr Exploration nötig wird, desto wahrnehmbarer wird auch die Kritik daran. Und es stimmt ja, Minen sind laut und haben beträchtliche Umweltauswirkungen. Zudem haben wir uns in durchaus beängstigende Abhängigkeiten von einzelnen Produktionsländern, allen voran China, begeben. Aber was ist die Alternative? Die Energiewende pausieren lassen? Bitte nicht! Erstens wären die Auswirkungen auf das Weltklima fatal. Zweitens haben sich die Bergbaupraktiken in den vergangenen Jahren deutlich verbessert – und es gibt Grund zur Hoffnung, dass sich dieser Prozess noch ausweiten wird. Und drittens unterscheiden sich die kritischen Rohstoffe etwa von fossilen Energieträgern dadurch, dass sie nicht verbraucht werden, sondern sich sogar relativ gut recyceln lassen. Das Ziel muss also lauten: kontinuierliche Verbesserungen entlang der gesamten Mineralienlieferketten – statt die kritischen Rohstoffe mit undifferenzierter Kritik zu überziehen.

Foto: Mihai M. Mitrea