Lupe auf orangefarbenem Hintergrund

Importförderung: neue Chancen in globalen Lieferketten nutzen

Viele kleine und mittlere Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern produzieren hochwertige, oft nachhaltig erzeugte Güter – doch sie schaff en es nicht, in die europäischen Märkte vorzudringen. Ihnen fehlen Marktkenntnisse, Zertifizierungen und Kontakte. Auf der anderen Seite suchen europäische Unternehmen verlässliche, diversifizierte und nachhaltige Bezugsquellen, stoßen jedoch auf Unsicherheit über Qualität, Standards und logistische Abläufe.

Importförderung schließt diese Lücke: Sie stärkt exportfähige Unternehmen im Globalen Süden und verbindet sie mit europäischen Importeuren. So entstehen stabile und nachhaltige Handelsbeziehungen, die beiden Seiten Vorteile bringen – und einen Beitrag zu einer gerechteren globalen Wirtschaft leisten.

Warum Importförderung wichtig ist

Globale Lieferketten sind ein Schlüssel für wirtschaftliche Entwicklung und Teilhabe. Doch der Markteintritt in die EU ist für viele Produzenten in Afrika, Asien oder Lateinamerika ein weiter Weg. Unterschiedliche Qualitätsstandards, fehlende Zertifi zierungen oder geringe Sichtbarkeit auf den großen Messen sind hohe Hürden.

Importförderprogramme wirken als Brückenbauer: Sie machen exportfähige Unternehmen in Partnerländern sichtbar, bereiten sie auf die Anforderungen des europäischen Marktes vor und unterstützen europäische Unternehmen bei der Suche nach neuen Lieferpartnern.

Für Unternehmen in Europa wird die Diversifi zierung ihrer Lieferketten immer wichtiger – aus Gründen der Resilienz, Nachhaltigkeit und Compliance. Importförderung eröff net hier konkrete und geprüfte Zugänge.

Chancen für Unternehmen

Österreichische Unternehmen mit hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards können durch Importförderung leichter neue Bezugsquellen erschließen und ihre Lieferketten widerstandsfähiger machen. Programme wie das deutsche Import Promotion Desk (IPD), das niederländische CBI oder das schweizerische SIPPO senken Markteintrittsbarrieren, schaffen Transparenz und begleiten den Aufbau langfristiger Partnerschaften.

Importförderung bietet Unternehmen:

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen erleichtert die Zusammenarbeit mit öff entlichen Stellen, Bildungsinstitutionen und internationalen Partnern den Aufbau von Ausbildungsstrukturen, verringert Risiken und sichert langfristig Wettbewerbsfähigkeit.

Der Ansatz von corporAID

corporAID versteht sich als Brückenbauer zwischen Wirtschaft, Entwicklungsakteuren und Politik. Mit Publikationen, Workshops und Dialogveranstaltungen zeigt corporAID auf, wie Unternehmen gemeinsam in neue Märkte eintreten und gleichzeitig entwicklungspolitische Wirkung erzielen können. Besonders wichtig ist die Verbindung von unternehmerischem Handeln mit entwicklungspolitischer Expertise – ein Erfolgsfaktor, den corporAID aktiv fördert.

Beitrag zu den SDGs

Importförderung verbindet wirtschaftliche Chancen mit den globalen Nachhaltigkeitszielen. Indem Produzenten im Globalen Süden den Sprung auf internationale Märkte schaff en, verbessern sich Einkommen und Perspektiven vor Ort – und europäische Unternehmen können ihre globalen Lieferketten nachhaltiger gestalten.

Neue Bezugsquellen erschließen – mit nachhaltigem Impact

Unternehmen, die ihre Lieferketten resilienter und nachhaltiger gestalten wollen, finden bei corporAID Informationen, Praxisbeispiele und den Zugang zu relevanten Partnern und Programmen.

Rahmenbedingungen und Handlungsebenen

Zwischen Produzenten und Abnehmern bestehen häufig Informations- und Vertrauenslücken: fehlende Marktkenntnisse, unterschiedliche Standards, sprachliche und administrative Barrieren sowie Unsicherheit über Logistik und Zoll. Importförderprogramme schließen diese Lücken als neutrale Intermediäre. Sie identifizieren geeignete Exportbetriebe, unterstützen bei der Exportvorbereitung (Qualitätsmanagement, Zertifi zierung, Verpackung und Logistik), analysieren Märkte, organisieren Matchmaking-Veranstaltungen und begleiten Geschäftsbeziehungen auch nach dem Erstkontakt. In Europa helfen sie Importeuren mit Marktinformationen, Produktprofilen und gezielten B2B-Formaten. Erfolgreiche Beispiele sind das IPD in Deutschland, das CBI in den Niederlanden, das SIPPO in der Schweiz und das finnische Finnpartnership. In Österreich gibt es bislang keine institutionalisierte Importförderung. Pilotinitiativen wie der Import Information Hub Austria (IHA) zeigen jedoch das Potenzial und den Bedarf, österreichische Unternehmen enger mit internationalen Programmen zu verknüpfen.

Internationale Good-Practice-Beispiele

Ausblick für Österreich

Für österreichische Unternehmen kann Importförderung ein wichtiges Instrument sein, um nachhaltige und diversifizierte Beschaffungsstrategien zu entwickeln. Nötig sind:
So kann Österreich den Zugang seiner Unternehmen zu neuen Märkten erleichtern und zugleich zu nachhaltiger Entwicklung beitragen.