Was ist Ihr Geschäftsmodell?
Yolande Gwet: Ich verarbeite und verkaufe ich traditionelle Naturheilmittel. Dafür benötigen wir zunächst die Rohstoffe. Wir beschäftigen dafür drei Mitarbeiter, die am Land leben, und uns die benötigten Blätter, Früchte, Rinden oder Gewürze besorgen. Wenn sie die Produkte geschickt haben und wir überprüft haben, dass alles in Ordnung ist, überweisen wir Ihnen das Geld dafür. Das funktioniert etwa über das Handy. Danach waschen wir die Rohstoffe und trocknen sie. Im Anschluss werden sie zermahlen, zerkleinert und entsprechend zubereitet.
Wie gestaltet sich dann der Verkauf?
Gwet: Wir verkaufen über das Handy, dafür nutzen wir auch Kanäle wie WhatsApp. Auch haben wir mit Online-Marketing begonnen. Außerdem gehen wir zu Fuß zu Büros und bieten dort Leuten unsere Produkte an. Es ist sehr herausfordernd, weil es viel Konkurrenz gibt und wir unsere Produkte nicht zu teuer verkaufen können.
Yolande Gwet betreibt seit rund vier Jahren mit zwei Geschäftspartnerinnen das in der Hauptstadt Yaoundé ansässige Unternehmen „Les Bio De Mama Crescence“. Sie ist gelernte Buchhalterin und hat in diesem Bereich von dem Berufsbildungszentrum APF (Association pour la Promotion de la Femme) eine vertiefende Ausbildung erhalten. Außerdem schulte die von der österreichischen NGO ICEP unterstützte Organisation Gwet im digitalen Marketing.
Welche Unkosten haben sie sonst noch?
Wen wollen Sie mit Ihren Produkten ansprechen? Wer sind Ihre Kunden?
Gwet: Wir haben unser Geschäft auch deshalb gestartet, weil wir beobachtet haben, dass viele Frauen heute weniger Zeit für ihre Besorgungen haben. Wir erleichtern ihnen ihr Leben, indem wir ihnen unsere Produkte liefern. Außerdem kaufen viele Menschen traditionelle Heilkräuter, weil sie günstiger sind als herkömmliche Medizin

