corporAID: Wie sind die Run2gether-Camps zustande gekommen?
Krejci: Als ich 2007 für drei Monate mein erstes Trainingslager in Kenia absolvierte, war dies für mich prägend. Ich wohnte unter einfachsten Verhältnissen bei der Familie eines kenianischen Athleten, mit dem mich bald eine enge Freundschaft verband. Gemeinsam mit Freunden wollte ich daraufhin ihn und seine Läuferkollegen in ihrem Bemühen, Profi zu werden, unterstützen. Wir boten österreichischen Hobbyläufern an, von dem zu profitieren, wovon wir extrem profitiert haben – dem Training mit Kenianern, die dafür jeweils nach Europa gekommen sind. Mit den Einnahmen finanzierten wir die Teilnahme kenianischer Läufer an Wettbewerben in Europa.
Wie kam es danach zu den Camps in Kenia?
Krejci: Bald hatten die europäischen Teilnehmer großes Interesse, das Laufen in Kenia kennenzulernen. In der Region meines Freundes gab es aber keine Hotels und Restaurants. Also haben wir durch Spenden unser Run2gether-Camp errichtet. Mittlerweile können 30 Gäste ihren Urlaub bei uns verbringen.
Machen Sie selbst Gewinn?
Krejci: Nein, wir arbeiten ehrenamtlich. In Kenia haben wir aber 15 Angestellte: Das sind etwa Trainer, Köche, Putz- und Sicherheitspersonal oder auch ein Physiotherapeut.
Fördern Sie weiterhin Sportler?
Krejci: Aktuell wohnen 40 Läuferinnen und Läufer in dem Camp, die Hälfte davon sind Jugendliche, die auch zur Schule gehen. Von 800 Meter bis Marathon trainieren wir alle möglichen Distanzen. Mittlerweile sind wir das offizielle Berglaufcamp des kenianischen Leichtathletikverbandes. Bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck im vergangenen Jahr stellten wir den zweifachen Weltmeister bei den Herren und die Vizeweltmeisterin bei den Damen.
Trainieren diese Topsportler auch noch mit den österreichischen Hobbyläufern?
Krejci: Ja, bei unseren Sommercamps am Großglockner waren sie heuer dabei. Das ist das Besondere: Unsere Gäste trainieren mit Weltmeistern. Es geht aber um viel mehr als das gemeinsame Training, Ziel ist auch das Kennenlernen und das Profitieren von einer anderen Kultur auf Basis des Laufsports.
Vielen Dank für das Gespräch!