Die globalen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit sind zuletzt leicht gestiegen.

17.04.2020 Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit sind im vergangenen Jahr leicht gestiegen, wie der OECD-Entwicklungshilfeausschuss DAC in einem aktuellen Bericht zur vorläufigen  Official Development Assistance ODA feststellt. Demnach lag die globale öffentliche Hilfe der 30 DAC-Mitglieder im Jahr 2019 bei rund 153 Mrd. US-Dollar und erhöhte sich gegenüber 2018 um 1,4 Prozent. Die bilaterale ODA an Afrika und die am wenigsten entwickelten Länder stieg dabei um 1,3 Prozent beziehungsweise 2,6 Prozent.

Die ODA-Quote – damit ist die Entwicklungshilfe in Relation zum Bruttonational-einkommen BNE der Geberländer gemeint – betrug 2019 im Schnitt 0,30 Prozent (2018: 0,31 Prozent). Österreichs Leistungen lagen etwas darunter: 2019 gab die Republik mit 1,11 Mrd. Euro 0,27 Prozent des BNE für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe aus – ein kleines Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2018, als der Anteil der EZA-Mittel mit 0,26 Prozent des BNE einen Tiefstand seit 2004 erreicht hatte. Der Anstieg ist laut OECD vor allem auf die höheren Zuwendungen für multilaterale Organisationen zurückzuführen, während die Ausgaben für Flüchtlingsbetreuung im Inland sowie für Schuldenerlässe zurückgingen.

Eines bleibt unverändert: Österreichs ODA-Quote liegt weiterhin deutlich unter der international vereinbarten Zielmarke von 0,7 Prozent. Wenige Länder, nämlich Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden und Großbritannien übertrafen – sowohl 2019 als auch 2018 – das 0,7-Prozent-Ziel. Doch der Bedarf an öffentlicher Entwicklungszusammenarbeit dürfte angesichts der Corona-Pandemie wohl stark zunehmen. „Es ist eine gute Nachricht, dass die ODA steigt und dass mehr davon nach Afrika und in die ärmsten Länder geht. Wir müssen auf diesem positiven Trend aufbauen, denn diese globale Krise erfordert eine starke internationale Zusammenarbeit“, meint DAC-Vorsitzende Susanna Moorehead (Lesen Sie auch ein Interview mit Moorehead hier). Moorehead erwartet, dass die am wenigsten entwickelten Länder von COVID-19 am härtesten betroffen sein werden. „Die DAC-Mitglieder nutzen bereits die ODA, um ihnen zu helfen, auf den Doppelschlag von Gesundheits- und Wirtschaftskrise zu reagieren. Wir werden dies auch im Jahr 2020 und darüber hinaus tun müssen“.

Foto: Weltbank/Dominic Chavez