Kommentar

Weltmeister

Astrid Taus, ICEP

Ausgabe 94 – Frühjahr 2022

Astrid Taus, ICEP
Astrid Taus, ICEP

Österreichische Lehrlinge gewinnen regelmäßig in vielen Lehrberufen die WorldsSkills-Meisterschaften, und heimische Betriebe sind zurecht oft stolz auf ihre Lehrlingsprogramme. Hier, in Österreich. An Standorten in Emerging Markets sieht es zumeist anders aus. Dort gibt es wenige und oft schlecht ausgestattete Berufsschulen und keine duale Lehre. Von Brasilien bis Südafrika ist es nicht selbstverständlich, dass Jugendliche im Arbeitsprozess ausgebildet, bezahlt und wertgeschätzt werden. Selbst große österreichische Unternehmen engagieren sich in Schwellen- und Entwicklungsländern nur selten in diesem Bereich – obwohl sie dafür eigentlich prädestiniert wären. 

Um das heimische Erfolgsmodell zu exportieren, braucht es aber nicht nur das richtige Mindset. Sondern auch flexible Unterstützungsangebote, die Schulen und Betriebe verschränken ohne zu versuchen, das österreichische System eins zu eins zu übersetzen. Oder passende Tools und Inhalte für Ausbildner. So kann aus einem Fachkräftemangel sogar ein Wettbewerbsvorteil werden.

 

Astrid Taus leitet den Bereich Social Impact Consulting bei ICEP.

 

Foto: Mihai M. Mitrea