Viele Millionen Migranten haben heuer ihre Jobs verloren. Damit sinken Rücküberweisungen in die Heimatländer.

03.09.2020 Jedes Jahr überweisen Migranten hunderte Milliarden Dollar an Angehörige in ihren Herkunftsländern. 2019 erreichten diese sogenannten Remittances in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen laut Weltbank die Rekordsumme von 554 Mrd. Dollar und übertrafen damit erstmals auch die ausländischen Direktinvestitionen. Aufgrund der durch Covid-19 ausgelösten Wirtschaftskrise dürften die grenzüberschreitenden Geldflüsse heuer stark schrumpfen: Um bis zu 109 Mrd. Dollar geringere globale Transfers befürchtet die Asiatische Entwicklungsbank ADB in einem neuen Bericht. Für armutsgefährdete Haushalte kann das Ausbleiben dieser „informellen Sozialhilfe“ existenzgefährdend sein. Schwerwiegende Folgen erwartet die ADB vor allem für Länder, in denen Rücküberweisungen erheblich zum Bruttoinlandsprodukt beitragen – dies trifft besonders für kleinere Pazifikstaaten wie Tonga und Samoa oder auch größere Länder wie Kirgisistan, Tadschikistan oder die Philippinen zu.

Foto: USDA/Bob Nichols