Gastkommentar

Marktschaffende Innovationen in Entwicklungsländern

Efosa Ojomo, Clayton Christensen Institute for Disruptive Innovation

Ausgabe 77 – September | Oktober 2018

Laut einem aktuellen Bericht der Weltbank ist die absolute Zahl der Menschen, die in Subsahara-Afrika in extremer Armut leben, in den vergangenen 25 Jahren gestiegen. Wie kann es auf einem so armen Kontinent Geschäftschancen geben?

Efosa Ojomo, Clayton Christensen Institute for Disruptive Innovation
Efosa Ojomo, Clayton Christensen Institute for Disruptive Innovation

Unsere Forschung am Clayton Christensen Institute zeigt, dass Unternehmen für die Entwicklung marktschaffender Innovationen drei Gedanken berücksichtigen sollten: Der größte Mitbewerber ist das Nicht-Konsumieren, denn gerade in den ärmsten Bevölkerungsschichten Afrikas gibt es einen immensen Bedarf ohne passende Angebote. Statt der Orientierung an marktdemografischen Daten sollte bei neuen Produkten und Dienstleistungen der Kundennutzen im Vordergrund stehen. Dabei werden Unternehmen dann erfolgreich sein, wenn sie gänzlich neue Märkte schaffen statt auf bestehenden zu konkurrieren – wofür gerade in Afrika viel Raum ist. Innovationen, die Produkte und Dienstleistungen für eine breitere Bevölkerungsgruppe zugänglich und erschwinglich machen, schaffen nicht nur neue Märkte, bedienen Millionen von Kunden und erzielen beträchtliche Erträge – sie tragen auch maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes bei.

Foto: Clayton Christensen Institute